Blühende Flächen im besiedelten Raum - Inseln der Biodiversität

Kooperation mit der Brüdergemeinde Wilhelmsdorf im Pfarrgarten

Pfarrgarten (angelegt 2019) Bilder 2020

Die wild-schöne Oase mitten in Wilhelmsdorf

Schauen sie sich an, was aus dem Pfarrgarten der Brüdergemeinde (Esenhauserstr. 1) geworden ist. Im Frühling 2019 haben wir die heimische Wildblumenmischung in einem Gemisch aus lehmigem Unterboden und Sand ausgesät, am gleichen Abend kam ein starker Gewitterregen, sodass wir befürchten mussten, dass viel Saatgut weggeschwemmt wurde. Anschließend folgte andauernde Trockenheit. Doch nun steht alles in voller Blüte und bietet vielen Insekten und Vögeln einen Lebensraum. Wer hätte das gedacht, dass unter diesen Bedingungen auf dem schlechten Boden etwas gedeihen kann, dabei gilt, der Grundsatz: „ Je, nährstoffärmer der Boden, umso größer die Artenvielfalt“. Bald werden wir einen Teil der Blütenpracht mähen, dass die Biodiversität erhalten bleibt.

Der 3 Meter breite Staudenstreifen entlang des Gehwegs hat sich ebenfalls gut entwickelt. Vielen Dank an Alle, die Anfang Mai 2019 ihre übrigen Stauden aus den Gärten gebracht haben um sie bei unserer großen gemeinschaftlichen Pflanzaktion im Pfarrgarten wieder einzugraben. Dabei entstand dieses ungeplante, wildschöne Durcheinander. Ein herzliches Dankeschön an die Helferinnen, die immer wieder pflegend eingreifen und unerwünschte Pflanzen entfernen, oder Pflanzen versetzen, die einen anderen Standort benötigen. Hier suchen wir noch weitere helfende Hände.

Pfarrgarten Bilder 2019


Blühstreifen in der Gemeinde Wilhelmsdorf

Kooperation mit dem kommunalen Bauhof

Blühstreifen 1 Bilder von 2019 Esenhauserstraße

Anfang Mai 2018 begannen wir in Zusammenarbeit mit dem Bauhof und einigen Anwohnern die gemeindliche Grünfläche an der Bushaltestelle in der Esenhauserstraße hinter dem langen Carport des großen Wohnblocks (Panoramastr. 35/1) in eine naturnahe Blumenwiese mit heimischen Blumen für Insekten umzuwandeln. Nach dem Fräsen der Rasenfläche gab es viele Graswurzeln aus dem Boden zu sammeln. Da wir kein Herbizid verwenden wollten musste dieser Vorgang ein paar Mal wiederholt werden. Im Herbst arbeiteten wir dann Sand unter und säten die Blumensamenmischung aus.

Im Frühling 2019 wurden wir ungeduldig und setzten noch ein paar Margeriten, Wegwarte ... dazu aber schließlich kam dann tatsächlich zunächst hauptsächlich Kamille, später gelbe Färberkamille, dazwischen verschiedene Nelken, wenige Glockenblumen, wilde Stiefmütterchen, wilde Möhre, usw... Im Herbst dominierten ein paar Sonnenblumen bis zum ersten Schnitt Anfang Oktober.

Am Ortsausgang Richtung Esenhausen konnten wir Anfang Oktober die teilweise verblühten Stauden mähen. Viele Blumensamen konnten sich auf der Fläche verteilen. Vielen Dank an Ulrich Schnizler der Ringgenhoflandwirtschaft für das Ausleihen des Balkenmähers.

Blühstreiten 1 (angelegt 2018) Bilder von 2020 Esenhauserstraße

Nachdem unser Blühstreifen in der Esenhauserstraße am Wilhelmsdorfer Ortseingang seit Herbst 2018 ziemlich öde aussah fing es dort im Frühling kräftig an zu Blühen. Neben den ganz häufigen, sich schnell ausbreitenden Arten wie Löwenzahn, Hahnenfuß, Hirtentäschel, Weißklee wachsen hier Pflanzen, die inzwischen nicht mehr auf den überdüngten Wiesen, die fünf mal im Jahr gemäht werden existieren können, jedoch früher überall zahlreich wuchsen. Margeriten, der blaue Wiesensalbei, zarte Glockenblumen, die rosarote Esparsette, das hellblaue Vergissmeinnicht, die unscheinbare grünbraune Pimpinelle, die violette Acker-Witwenblume verschiedene Klee- und Nelkenarten. Nachdem wir diese gemeindliche Grünfläche in Kooperation mit dem Bauhof 2018 umgestaltet hatten blühte 2019 im Mai sehr viel Kamille und Klatschmohn, die dann von der gelben Färberkamille abgelöst wurden. Dazwischen wuchsen langsam die mehrjährigen Arten heran, die nun kräftig genug sind um in den folgenden Jahren zu blühen. Im März 2020 hatten wir die Fläche gepflegt, indem wir die sehr dominanten Arten wie Löwenzahn, Ampfer und Weißklee reduzierten, dabei haben wir auch Nisthilfen für Wildbienen installiert. Wir sind sehr gespannt, wie sich der Blühstreifen langfristig entwickeln wird und welche Insekten dort zu beobachten sein werden.


Blühstreifen 2 (angelegt 2020) Esenhauserstraße

2020 erweiterten wir den vorhandenen Blühstreifen direkt auf der anderen Seite des Parkplatzes an der Einfahrt ins Wohngebiet Friedenstraße. Anfang April haben die Mitarbeiter des Bauhofs diese Fläche gefräst. Durch die Trockenheit sind bereits viele Graswurzeln vertrocknet. Nach und nach gruben wir die gesamte Fläche um und sammelten die Graswurzeln immer wieder ab. Später wollten wir die Erde mit Sand abmagern und schließlich das Wildblumensaatgut „blühender Landkreis“ aussäen. Allerdings kam uns die Natur zuvor. Da wir hier im Herbst 2019 einen Teil des Schnittguts unseres ersten Blühstreifens auf der Rasenfläche gelagert hatten keimten nach dem Fräsen viele Samen der Färberkamille, sodass es bereits im August September kräftig gelb blühte. Bei diesem Projekt darf selbstverständlich wieder Jede und Jeder mithelfen und sich nächstes Jahr an dem Ergebnis freuen. Sprechen sie uns an - kommen sie dazu oder nehmen Sie selbst ein ähnliches Projekt in Angriff, wir unterstützen Sie gerne.

In Zeiten des Klimawandels und des galoppierenden Artensterbens kommt es auf uns alle an, etwas für die biologische Vielfalt zu unternehmen.


Blühstreifen 3 (angelegt 2021) Zieglerstraße

Unser dritter Blühstreifen am Ende der Zieglerstraße hat es vor allem bei Trockenheit nicht leicht. „In diesem Garten kommen nur die Harten“. Erschwerend kommt dazu, dass mit den Anwohnern vereinbart wurde, dass sie nach wie vor dort parken dürfen. Trotz allem wächst dort Natternkopf, gelber Wau, Kartheusernelke, Spitzwegerich, Wundklee, Silene, Habichtskraut, Wilde Möhre, Schafgarbe, Klatschmohn, Wiesenpipau und Ferkelkraut...

Blühstreifen 3, Bilder von 2023


Ein naturnaher Staudengarten für die DRK Rettungswache (2022)

Im Juni 2022 kam eine Anfrage von der DRK-Rettungswache, ob wir ein gemeinsames Naturprojekt auf dem neu hinzugekommenen Grünstreifen hinter dem Haus im Seefeld 9 machen wollen. Nach einer Besprechung vor Ort erschien es uns am sinnvollsten zunächst einen Teil der Rasenfläche in einen naturnahen Staudengarten umzuwandeln. Der Boden wurde gefräst und immer wieder von Gras und Löwenzahnwurzeln befreit. Nach der Pflanzentauschbörse Anfang Oktober hatten wir bereits einige Schwertlilien und Pflanzen die übrig geblieben waren. Hinzu kamen einige Ableger aus dem eigenen Garten und eine großzügige Spende Humuserde. So pflanzten wir gemeinsam am 14.10. alles ein. Staudensonnenblumen, Herbstastern, Gewürzfenchel, Rudbekia, Färberkamille, Wollziest, Schwertlilien, Wolfsmilch, Skabiose, Bartiris, Polsterphlox, Kaskadenthymian usw. Alles entweder heimische oder Pflanzen, die gerne von Schmetterlingen, Bienen und anderen Insekten aufgesucht werden bzw. deren Samen später für einige Vogelarten eine wichtige Nahrungsquelle darstellt. Robuste, pflegeleichte Stauden, die volle Sonne und auch mal trockene Phasen vertragen. Später kamen noch ein paar Blumenzwiebeln hinzu, damit das ganze Jahr über etwas blüht.


Natur nah dran