Streuobstwiesen, Baumpflege und Nisthilfen

Neupflanzung von Hochstammobstbäumen

Gerne unterstützen wir Neupflanzungen von Hochstammobstbäumen auf Streuobstwiesen.

Sprechen Sie uns an!

April 2021 + 2023

Auf der gemeindlichen Streuobstwiese zwischen Grüntenweg und Montafonweg haben wir die Neupflanzung eines Zwetschgenbaumes finanziert, ein Apfel und Birnbaum folgten. Der Obstaumbestand ist teilweise stark geschädigt. Das Totholz lassen wir dort aber möglichst lang stehen, da es dann vielen Käfern, Wildbienen und Vögeln... Lebensraum bieten kann. Die Toten Äste sind voller Leben. Die Brutröhren der blauen Holzbiene, Europas größte Wildbienenart konnten wir bereits in einem abgestorbenen Apfelbaum entdecken. Grün- und Buntspechte sind immer wieder auf dieser kleinen Streuobstwiese auf Nahrungssuche zu beobachten.

April 2019

Uns als NABU Gruppe ist es wichtig dass die Streuobstwiesen in unserer Gemeinde erhalten bleiben, deshalb bieten wir jedes Jahr einen Baumschneidekurs an und unterstützen Landwirte, die ihren Baumbestand erweitern wollen. 2019 bekam Familie Oelhaf aus Esenhausen einen Zuschuss für 6 junge Hochstammbäume.

 Oktober 2018

Streuobstwiesen bieten ca. 5000 Tier- und Pflanzenarten einen wertvollen Lebensraum. Sie sind deshalb besonders schützenswert.

Um eine Streuobstwiese aufzufrischen und zu erweitern, beteiligte sich der NABU Wilhelmsdorf tatkräftig und finanziell an dieser Baumpflanzaktion in Tafern.

 

Die Pflanzlöcher waren bereits ausgehoben, in sie wurden die Hochstammbäume der Sorte Rebella gepflanzt, mit Wildverbissschutz versehen und angebunden.

Nach der erfolgreichen Arbeit wurden alle Helferinnen und Helfer mit Apfelkuchen und Kaffee belohnt.



Baumschnittkurs im Frühling mit Anke Ludwig

Seit vielen Jahren bietet die NABU Gruppe Wilhelmsdorf diesen Kurs an. Lange Jahre hat Helmut Gustorf sein Wissen weitergegeben, seit einigen Jahren leitet Anke Ludwig diesen Kurs.

Streuobstwiesen spielen für die biologische Vielfalt in Mitteleuropa eine herausragende und für die Zukunft wichtige Rolle. Mit über 5.000 Tier- und Pflanzenarten zählen sie zu den artenreichsten Lebensräumen in Mitteleuropa.

Eine einzige Streuobstwiese kann bis zu 450 Pflanzenarten und um die 3000 Tierarten beheimaten! Im Gegensatz zum modernen, niederstämmigen Intensivobstbau, zeichnen sich Streuobstwiesen durch einen besonders reich strukturierten Lebensraum aus, der artenreiche Lebensgemeinschaften beherbergt. Charakteristisch für Streuobstwiesen sind vielfältige Strukturen und ihr mehrschichtiger Aufbau, der sich aus der Kombination von hochstämmigen Obstbäumen und krautigem Unterwuchs ergibt. Sie stellen in dieser Form einzigartige Kulturbiotope mit einem hohen ökologischen Wert dar und sind desshalb mittlerweile auch besonders geschützt.

Vögel, Insekten und viele andere Kleinlebewesen bevölkern Stämme, Blüten, Knospen und Früchte der Obstbäume.

Eine Vorliebe für die verlassenen Fraßgänge der Käfer haben beispielsweise Wildbienen, die sie als Niststätte nutzen.

Von Leben wimmelt es auch in der untersten Etage der Streuobstwiesen, die in vielfältiger Beziehung zur "Baumetage" steht. Die artenreiche Vegetation der Wiesen und Weiden ist Lebensraum und Nahrungsquelle für viele Wirbellose.

Angelockt vom reichhaltigen Nektar- und Pollenangebot vieler Streuobstwiesen, bilden blütenbesuchende Insekten die Grundlage für andere räuberische Insekten. Auf einer höheren Stufe in der Nahrungskette folgen insektenfressende Kleintiere wie Spitzmaus und Igel sowie Vögel.

Uns als NABU ist es wichtig dass das Wissen um die Pflege der Bäume erhalten bleibt. Was für die Streuobstwiese gilt, kann auch im kleineren Maßstab für den Obstbaum im eigenen Garten gelten. Große, gesunde, früchtetragende Obstbäume erfreuen nicht nur den Besitzer sondern dienen auch vielen Tierarten, als Nahrungsquelle, Rückzugsort, Nistplatz…

Deshalb ist es wichtig, dass die Bäume richtig geschnitten werden, um groß und stark werden zu können. Dass die Äste nicht zu steil, nicht zu schwer, nicht zu dicht wachsen, dass viel Licht und Luft in die Baumkrone kommt.

Seit 2023 bieten wir unseren ehemaligen Kursteilnehmer*innen eine kostenlose Auffrischung des Gelernten an.

 

Melden sie sich zunächst unverbindlich an, zum nächsten Kurs im Frühling.


Die sogenannte „NABU-Wiese“

Zum 100 jährigen Jubiläum der NABU-Gruppe Wilhelmsdorf bekam unsere Gruppe 2001 von der Gemeindeverwaltung und dem Naturschutzzentrum je einen Obstbaum geschenkt. Der Apfel- bzw. Birnenbaum wurde vor über 20 Jahren auf die gemeindlichen Streuobstwiese beim Grüntenweg gepflanzt. Der Rest dieser Streuobstwiese wurde damals als Ausgleichsfläche für die Erweiterung des Neubaugebietes unter Schutz gestellt und der neu angelegte Grüntenweg nur halb so lang gebaut wie ursprünglich geplant. Der NABU übernahm die Pflege der Wiese und vereinbarte mit den Anwohnern des Grüntenwegs und des Montafonwegs, dass sie die Bäume schneiden und das Obst ernten dürfen. Da die Anwohner froh an diesem grünen Paradies hinter ihren Gärten sind hat die Pflege auch immer so einigermaßen geklappt und es wurden viele Liter Apfelsaft gepresst. Damals hat aber niemand so recht überblickt, dass eine Streuobstwiese jährlich gemäht werden muss, damit sie artenreich bleibt. Große Maschinen haben keine Zufahrtsmöglichkeit, so leihen wir seit ein paar Jahren von der Ringgenhoflandwirtschaft einen Balkenmäher und mähen die Wiese, wenn auf der Ringgenhofwiese nebenan Silage oder Heu gemacht wird. Mit Schubkarren transportieren wir das geschnittene Gras zur Nachbarwiese und breiten es dort zum Trocknen aus. Anschließend kommen ein paar Lämmer auf die „NABU Wiese“ um bis in den Herbst das nachwachsende Gras auf der Wiese zu fressen, damit wir das Fallobst im kurzen Gras finden und aufsammeln können. Wer bei Baumpflege, Heu- und Obsternte mitmachen möchte darf sich sehr gerne melden.

 

Viel zu lange haben wir gewartet, um die Misteln auf den Obstbäumen der „NABU-Wiese“ zu entfernen. Einerseits sind Misteln eine wichtige Winternahrungsquelle für ein paar Vogelarten andererseits haben sich die Misteln sehr stark in Deutschland ausgebreitet und schädigen die Bäume massiv. Zwei stark befallene Bäume sind 2022 mistelfrei geschnitten worden, 2 Weitere kommen im Folgejahr dran. Ein paar ältere Bäume sind bereits abgestorben. Nach und nach wollen wir neben das für Insekten und Vögel wichtige Totholz junge Bäume pflanzen.

 

Nisthilfe für den Wiedehopf

Im Frühjahr 2018 und 2019 ist mehrfach ein einzelner Wiedehopf gesichtet bzw. sein markanter Ruf gehört worden. Unter Anderem auf der gemeindlichen Streuobstwiese zwischen Grüntenweg und Montafonweg. Im Frühling 2020 haben wir hier eine erste Nisthöhle auf einem Apfelbaum installiert. Der Wiedehopf braucht relativ große, niedrige Baumhöhlen, am liebsten in alten Obstbäumen und beweidete oder gemähte Wiesen, auf denen er große Insekten finden kann.

mehr und Ruf:


Tierhotel Trafohäuschen Tafern

Das Tierhotel ist eine ehemalige Trafostation.
Heute beherbergt sie Gästezimmer für Eulen, Singvögel, Bilche, Fledermäuse und Wildbienen. In direkter Nachbarschaft befindet sich eine Streuobstwiese. Jedes Jahr reinigen wir die Nisthilfen, damit die Brut nicht von Flöhen und Milben aus dem Nest vom Vorjahr befallen wird.